Wie kann man ein Premium-Produkt rausbringen, aber die Website dafür so vernachlässigen?
HP Spectre Produktseite anschauen
Wenn man etwas Erstklassiges auf den Markt bringen will, muss man es auch auf allen Ebenen so durchziehen.
Premium bis ins letzte Detail? In meinen Augen nicht! HP hat vermutlich jahrelange Arbeit in das Produktdesign gesteckt. Wieso wird es dann nicht auch mit dieser Sorgfalt präsentiert? Es wirkt fast so, als hätten sie die Produktseite in einer Woche hochgezogen.
Es gibt einfach zu viele Punkte, die zeigen, dass sie damit noch nicht in der Premiumklasse spielen.
Denn da gehört mehr dazu. Will man Luxus verkaufen, reicht es nicht, einfach nur ein neues, hochwertiges Produkt zu veröffentlichen. Der Ruf, das Image und die Online-Präsenz müssen mitziehen, sonst wirkt das Unternehmen unglaubwürdig.
Der erste Eindruck zählt!
So ziemlich das wichtigste an einer Produktvorstellung ist das Produkt. Es sollte visuell ansprechend sein, im Vordergrund stehen und in Form von Bildern dargestellt werden. Aber das schafft der Einstieg der Seite schon von Beginn an nicht. Das erste Bild, dass ich vom HP-Spectre sehe, ist gerade mal 335 x 340 Pixel groß.
Auch die darunter eingebundene Galerie hilft da nicht weiter.
Die Bilder sind mit einer maximalen Breite von 600px eingebunden. Wie soll es da möglich sein, Details zu erkennen?

Was erwarte ich, wenn ich auf eine Produkt Landingpage komme?
Will man etwas verkaufen, spielen Bilder in einem Online-Shop eine entscheidende Rolle. Sie sind der erste visuelle Berührungspunkt, den ein Besucher mit dem Produkt hat. Wenn dieser nicht gelingt, springen die Meisten wieder ab.
Warum bindet HP die Produktbilder dann nur so klein ein? Besser wäre doch ein vollflächiges Overlay, das sich proportional an den Bildschirm anpasst! Heutzutage sollte alles responsive sein, da muss man sich nicht mehr auf wenige Pixel beschränken.
Warum beispielsweise nicht einfach so?

Wenn nur wenige Bilder vorhanden sind, die Qualität ungenügend ist oder sie für den Betrachter nicht richtig ersichtlich werden, ist der erste Eindruck dahin.
Unsauberes Arbeiten kann man sich auf diesem Level nicht leisten.
Die Hintergrundbilder der einzelnen Bereiche wurden in unterschiedlichen Größen exportiert und ergeben deshalb einen unschönen Treppeneffekt. Das ist auf größeren 27" Displays sofort ersichtlich. Das Browserfenster hört aber nicht einfach bei 2000px auf! Heutzutage gibt es viele verschiedene Bildschirmgrößen, die alle gleichberechtigt behandelt werden sollten. Solche Fehler dürfen dabei nicht passieren.
Einen Text sollte man gerne lesen.
Der Zeilenabstand des Fließtextes ist zu gering. Auch der Abstand zum Produktbild könnte luftiger sein.

Details machen den entscheidenden Unterschied
HP schreibt selbst auf der Seite: „Die Details machen den entscheidenden Unterschied“. Wenn es beim Produkt so wichtig ist, wieso ist es dann nicht auch auf der Seite zu sehen? Die Schriftwahl, die Größe und die Abstände sind entscheidend, wenn es darum geht, dass jemand den Text lesen soll!

Ein Video, das nicht das zeigt, was es verspricht.
Ein Film zeigt in bewegter Form, wie sich das Produkt in etwa anfühlt. Es unterstreicht den ersten Eindruck und sollte ein überzeugendes Interesse wecken.
Beim Klicken des Play-Buttons bekam ich stattdessen den Werbefilm des HP Spectre x360 zu sehen. Ein Laptop, der Anfang des Jahres auf der CES vorgestellt wurde.
Ein fataler Fehler, der eigentlich direkt nach dem Launch der Seite bemerkt werden muss.
Update: Das Video wurde jetzt nach fast einem Monat ersetzt.
Funktionen müssen auch als diese erkennbar sein.
Im Text steht: „Jedes Detail wurde sorgfältig ausgewählt“. Deshalb sollte man auch gerade diese Details dementsprechend präsentieren. Das Bild der Hintergrundbeleuchtung der Tastatur ist aber unscharf und in einem unvorteilhaften Winkel eingebunden.
Schauen wir mal wie die Konkurrenz das löst. Wo kann man jetzt besser erkennen, was eine Hintergrundbeleuchtung ist?
Warum ziehen viele Unternehmen ihre Premiumklasse nicht auch auf der Website durch?
Es gehört für mich schon einiges mehr dazu, um auf dem obersten Level mitzuspielen!
Wenn man ein hochklassiges Produkt auf den Markt bringen will, muss man es auch auf allen Ebenen so durchziehen. Und da gehört eine Website definitiv dazu. Sie ist oft die erste Anlaufstelle und gibt der Zielgruppe einen Eindruck, wie sich das Produkt wirklich anfühlt.
Klar ist es für große Unternehmen nicht einfach, neue Styleguides für Webseiten zu erstellen. Es gibt viele Bereiche die davon abhängig sind. Aber wenn man mit einem neuen Notebook wie dem HP Spectre in der Oberliga mitmischen will, müssen einfach auch andere Bereiche optimiert werden. Sonst wirkt das Produkt schlichtweg nicht glaubwürdig.
Das Spectre sieht edel aus und was man liest, hört sich auch vielversprechend an. Jedoch wird es nicht mit gleicher Sorgfalt und auf gleichem Level präsentiert.
Eins muss man HP aber lassen
Das neue Logo wurde zur richtigen Zeit und mit dem richtigen Produkt veröffentlicht. Das meiste Sortiment und auch das Unternehmen verbinde ich zwar noch nicht mit diesem Markenbild, aber wir werden sehen, wie HP das in Zukunft löst. Steht wirklich ein Imagewechsel bevor?
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