Wie handhabe ich die Zusammenarbeit mit Textagenturen und freelance Copywritern? Zu diesem Thema hat mir auch Fabian eine Frage gestellt, die ich heute in einer weitere Folge beantworte:
Hi Jonas,
bei dir höre und lese ich immer wieder, dass der Gestalter für Texte und Inhalte nicht zuständig ist. Das sehe ich genauso, schließlich muss der Auftraggeber wissen, was er für Inhalte haben möchte. Wenn er diese nicht genau formulieren kann, muss er sich eben noch einen Texter mit ins Boot holen.
Soweit die Theorie. Wie sieht jedoch die Praxis bei dir aus? Fängst du nach deinen Kundengesprächen einfach mit dem Layout usw. an und bekommst im laufe des Prozesses die Texte? Oder haben die Auftraggeber die Texte meist schon vor dem ersten Gespräch?
Grund meiner Fragen ist, dass Inhalte und Gestaltung eng miteinander verbunden sind. Texte und Bilder geben dem Auftraggeber Profil, welches wiederum die Gestaltung beeinflusst. Beides sollte daher gut miteinander harmonieren. Ebenfalls ist beim Thema SEO der Text und die Gestaltung entscheidend miteinander verbunden.
Natürlich gilt ein Auftraggeber, der sich der Wichtigkeit der Inhalte nicht bewusst ist eher als »schlechter« Auftraggeber und sollte lieber abgelehnt werden.
Dennoch würden mich deine Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema interessieren.
Beste Grüße,
Fabian
—
Wie handhabe ich die Zusammenarbeit mit Textagenturen und freelance Copywritern? Zu diesem Thema hat mir auch Fabian eine Frage gestellt, die ich heute in einer weitere Folge beantworte:
Hi Jonas,
bei dir höre und lese ich immer wieder, dass der Gestalter für Texte und Inhalte nicht zuständig ist. Das sehe ich genauso, schließlich muss der Auftraggeber wissen, was er für Inhalte haben möchte. Wenn er diese nicht genau formulieren kann, muss er sich eben noch einen Texter mit ins Boot holen.
Soweit die Theorie. Wie sieht jedoch die Praxis bei dir aus? Fängst du nach deinen Kundengesprächen einfach mit dem Layout usw. an und bekommst im laufe des Prozesses die Texte? Oder haben die Auftraggeber die Texte meist schon vor dem ersten Gespräch?
Grund meiner Fragen ist, dass Inhalte und Gestaltung eng miteinander verbunden sind. Texte und Bilder geben dem Auftraggeber Profil, welches wiederum die Gestaltung beeinflusst. Beides sollte daher gut miteinander harmonieren. Ebenfalls ist beim Thema SEO der Text und die Gestaltung entscheidend miteinander verbunden.
Natürlich gilt ein Auftraggeber, der sich der Wichtigkeit der Inhalte nicht bewusst ist eher als »schlechter« Auftraggeber und sollte lieber abgelehnt werden.
Dennoch würden mich deine Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema interessieren.
Beste Grüße,
Fabian
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Designer sind nicht dafür zuständig, Texte und Inhalte zu formulieren
Bei mir ist es in der Vergangenheit wirklich sehr selten vorgekommen, dass ein Kunde die Texte und Inhalte schon hatte, bevor er mit dem Projekt zu mir gekommen ist. Und genau deshalb müssen wir dieses Thema schon vor Projektbeginn deutlich machen.
Speziell in meinem dokumentierten Design Prozess auf der Website sage ich auch ganz deutlich, dass der Kunde für zwei Dinge zuständig ist: Er hat in erster Linie eine klare Vorstellung von seinem Markt und der Zielgruppe, die wir erreichen müssen. Daher sollte er in der Lage sein, seine Ziele genau zu definieren und Inhalte für die Website zu Verfügung zu stellen.
Meine Aufgabe als Designer ist es, eine Lösung zu finden, die mit diesen Zielen übereinstimmt. Ich bin nicht dafür zuständig, Texte und Inhalte zu formulieren.
Da ich jeden Kunden auf diesen Design Prozess hinweise und davon ausgehen kann, dass er ihn auch gelesen hat, hole ich dieses Thema schon früh in seinen Hinterkopf. Sobald die Diskussionen über das Projekt spezifischer werden, spreche ich es dann erneut an und sage ihm, welche möglichen Optionen es für die Inhalte gibt.
Die Wahrheit ist: Du als Gestalter fängst nicht mit dem Design an, bevor dir nicht die richtigen Inhalte geliefert werden.
Wie Fabian in seiner Frage schon richtig beschrieben hat, sieht das in der Praxis oft auch mal anders aus. Und da möchte ich noch mal genauer drauf eingehen.
Wie sieht es in der Praxis aus?
Es gibt zum einen die Kunden, die ihre Inhalte wirklich selbst formulieren würden (was eher auf kleinere Kunden zutrifft) und diejenigen, die zusagen, dass ein Texter mit in das Projekt geholt werden darf (Mittelständische bis Großunternehmen). Zugegeben arbeite ich eher mit letzterem und habe dementsprechend auch mit kleinen Textagenturen oder Copywritern zu tun.
Nach meinen Erfahrungen liegen die Kosten für einen guten Texter bei 80€ – 120€ pro Stunde. Oft also so bei 1000€ pro Tag.
Natürlich wird mit dem Kunden vor dem Angebot und Vertrag schon vereinbart, wie dieses Thema zu handhaben ist. Er muss genau wissen, warum du mit dem Design nicht anfangen kannst, bevor nicht die entsprechenden Inhalte, sprich Texte und Bilder, vorliegen.
Eine andere Möglichkeit ist auch, dass ein Kunde, aus welchen Gründen auch immer, schon Inhalte vorliegen hat und ein professioneller Texter diese nur noch mal überfliegt, verbessert und korrigiert. Das reduziert natürlich die Kosten.
Das ist vielleicht bei einem Website Redesign der Fall, wo schon Aussagen vorhanden sind, die aber noch mal überdacht werden sollen.
Mit Platzhaltertext wie Lorem Ipsum arbeiten
Du kannst gerne mit Platzhaltertext wie „Lorem Ipsum” oder irgendwelchen Bildern aus der Google Suche arbeiten, aber Fakt ist, dass das Layout, welches du mit dem Kunden abstimmst, dann später nicht dem Endprodukt und der Realität entspricht. Und das will ich persönlich vermeiden. Der Kunde soll genau wissen, welches Layout umgesetzt wird und wie dieses nachher aussieht.
Ich garantiere dir, du machst dir doppelte Arbeit. Denn was passiert ist, du platzierst einen längeren Platzhalter Fließtext an einer bestimmten Stelle und der Kunde ersetzt diesen später durch nur einen Satz.
Dadurch wirkt das Layout natürlich ganz anders und gibt womöglich dem User an einer bestimmten Stelle auch nicht die Aussage, die er braucht, um eine Handlung auszuführen. Das wiederum erschwert dem Kunden, seine Ziele zu erreichen.
Selbst wenn dir der Texter genau die richtige Menge an Inhalt liefert, die du an einer Stelle vorgesehen hast, musst du dir die Arbeit machen, wieder alle Platzhaltertexte durch die neuen zu ersetzen. Und diesen Schritt kannst du vermeiden.
Wann kommt der Texter mit ins Spiel?
Wenn ich sage, wir als Gestalter fangen nicht mit dem Design an, bevor nicht die Inhalte vorliegen, dann ist das auf das Design bezogen.
Es gibt auch einen konzeptionellen Schritt vor dem Design-Part. Das ist bei mir häufig der Prozess, in dem ich Wireframes anlege, das Projekt plane und mehr im UX Bereich arbeite. Genau dann überlege ich, an welcher Stelle welche Aussage getroffen werden muss, um die Ziele des Kunden bestmöglich zu erreichen.
Und ein guter Texter kann wunderbar mit so einem groben Aufbau arbeiten. Denn bei ihm ist es genau umgekehrt. Er fokussiert sich mehr auf die Inhalte und nicht auf das Design.
Bei mir ist es anders. Wenn ich ein fertiges Layout betrachte, kann ich mich entweder auf das Design konzentrieren, oder auf die Inhalte. Ich kann nicht beides gleichzeitig. Und deshalb gibt es diesen Planungsprozess. Dadurch ist gut zu erkennen, wo und wie etwas angeordnet werden könnte und wie viele Inhalte es überhaupt braucht.
Wenn du die Textagentur oder den Texter also in das Projekt einweist, geht einfach zusammen dieses Konzept durch. Und auch Themen wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) würde ich an dieser Stelle ansprechen.
Gibt es keine Ausnahmen?
Jeder Designer weiß, dass Projekte auch mal einen straffen Zeitplan haben können. Natürlich kannst du dein Layout dann auch mal vortesten, parallel zum Texter arbeiten und mit dem Design starten. Du musst für dich aber selbst erkennen, bis zu welchem Grad es dir wirklich etwas bringt und auch Zeit spart.
Aber zur Abstimmung mit dem Kunden müssen die richtigen Texte integriert sein.
Von welchen Texten und Inhalten reden wir hier?
Wenn der Texter dir die richtigen Inhalte schickt, der Kunde sie abgesegnet hat und du sie schon im Layout einarbeitest, kann es natürlich vorkommen, dass du merkst, dass an einer bestimmten Stelle doch noch was fehlt.
Damit meine ich aber nicht die Beschreibung eines Buttons oder eine Bildunterschrift. Der Texter formuliert wirklich die wichtigen Kernaussagen und wenn ich beim Design merke, hier fehlt ein Button, dann formuliere ich den Text eben kurz selbst.
Aber wenn dir auffällt, dass größere Bereiche doch noch fehlen, dann würde ich diese Infos einfach sammeln, noch mal mit dem Kunden kommunizieren und wenn möglichst zügig erneut vom Texter bearbeiten lassen.
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Ich hoffe Fabian, ich konnte dir ein bisschen einen Einblick geben, wie das bei mir so abläuft.
Falls du auch eine Frage hast sende mir einfach eine Nachricht.
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Designer sind nicht dafür zuständig, Texte und Inhalte zu formulieren
Bei mir ist es in der Vergangenheit wirklich sehr selten vorgekommen, dass ein Kunde die Texte und Inhalte schon hatte, bevor er mit dem Projekt zu mir gekommen ist. Und genau deshalb müssen wir dieses Thema schon vor Projektbeginn deutlich machen.
Speziell in meinem dokumentierten Design Prozess auf der Website sage ich auch ganz deutlich, dass der Kunde für zwei Dinge zuständig ist: Er hat in erster Linie eine klare Vorstellung von seinem Markt und der Zielgruppe, die wir erreichen müssen. Daher sollte er in der Lage sein, seine Ziele genau zu definieren und Inhalte für die Website zu Verfügung zu stellen.
Meine Aufgabe als Designer ist es, eine Lösung zu finden, die mit diesen Zielen übereinstimmt. Ich bin nicht dafür zuständig, Texte und Inhalte zu formulieren.
Da ich jeden Kunden auf diesen Design Prozess hinweise und davon ausgehen kann, dass er ihn auch gelesen hat, hole ich dieses Thema schon früh in seinen Hinterkopf. Sobald die Diskussionen über das Projekt spezifischer werden, spreche ich es dann erneut an und sage ihm, welche möglichen Optionen es für die Inhalte gibt.
Die Wahrheit ist: Du als Gestalter fängst nicht mit dem Design an, bevor dir nicht die richtigen Inhalte geliefert werden.
Wie Fabian in seiner Frage schon richtig beschrieben hat, sieht das in der Praxis oft auch mal anders aus. Und da möchte ich noch mal genauer drauf eingehen.
Wie sieht es in der Praxis aus?
Es gibt zum einen die Kunden, die ihre Inhalte wirklich selbst formulieren würden (was eher auf kleinere Kunden zutrifft) und diejenigen, die zusagen, dass ein Texter mit in das Projekt geholt werden darf (Mittelständische bis Großunternehmen). Zugegeben arbeite ich eher mit letzterem und habe dementsprechend auch mit kleinen Textagenturen oder Copywritern zu tun.
Nach meinen Erfahrungen liegen die Kosten für einen guten Texter bei 80€ – 120€ pro Stunde. Oft also so bei 1000€ pro Tag.
Natürlich wird mit dem Kunden vor dem Angebot und Vertrag schon vereinbart, wie dieses Thema zu handhaben ist. Er muss genau wissen, warum du mit dem Design nicht anfangen kannst, bevor nicht die entsprechenden Inhalte, sprich Texte und Bilder, vorliegen.
Eine andere Möglichkeit ist auch, dass ein Kunde, aus welchen Gründen auch immer, schon Inhalte vorliegen hat und ein professioneller Texter diese nur noch mal überfliegt, verbessert und korrigiert. Das reduziert natürlich die Kosten.
Das ist vielleicht bei einem Website Redesign der Fall, wo schon Aussagen vorhanden sind, die aber noch mal überdacht werden sollen.
Mit Platzhaltertext wie Lorem Ipsum arbeiten
Du kannst gerne mit Platzhaltertext wie „Lorem Ipsum” oder irgendwelchen Bildern aus der Google Suche arbeiten, aber Fakt ist, dass das Layout, welches du mit dem Kunden abstimmst, dann später nicht dem Endprodukt und der Realität entspricht. Und das will ich persönlich vermeiden. Der Kunde soll genau wissen, welches Layout umgesetzt wird und wie dieses nachher aussieht.
Ich garantiere dir, du machst dir doppelte Arbeit. Denn was passiert ist, du platzierst einen längeren Platzhalter Fließtext an einer bestimmten Stelle und der Kunde ersetzt diesen später durch nur einen Satz.
Dadurch wirkt das Layout natürlich ganz anders und gibt womöglich dem User an einer bestimmten Stelle auch nicht die Aussage, die er braucht, um eine Handlung auszuführen. Das wiederum erschwert dem Kunden, seine Ziele zu erreichen.
Selbst wenn dir der Texter genau die richtige Menge an Inhalt liefert, die du an einer Stelle vorgesehen hast, musst du dir die Arbeit machen, wieder alle Platzhaltertexte durch die neuen zu ersetzen. Und diesen Schritt kannst du vermeiden.
Wann kommt der Texter mit ins Spiel?
Wenn ich sage, wir als Gestalter fangen nicht mit dem Design an, bevor nicht die Inhalte vorliegen, dann ist das auf das Design bezogen.
Es gibt auch einen konzeptionellen Schritt vor dem Design-Part. Das ist bei mir häufig der Prozess, in dem ich Wireframes anlege, das Projekt plane und mehr im UX Bereich arbeite. Genau dann überlege ich, an welcher Stelle welche Aussage getroffen werden muss, um die Ziele des Kunden bestmöglich zu erreichen.
Und ein guter Texter kann wunderbar mit so einem groben Aufbau arbeiten. Denn bei ihm ist es genau umgekehrt. Er fokussiert sich mehr auf die Inhalte und nicht auf das Design.
Bei mir ist es anders. Wenn ich ein fertiges Layout betrachte, kann ich mich entweder auf das Design konzentrieren, oder auf die Inhalte. Ich kann nicht beides gleichzeitig. Und deshalb gibt es diesen Planungsprozess. Dadurch ist gut zu erkennen, wo und wie etwas angeordnet werden könnte und wie viele Inhalte es überhaupt braucht.
Wenn du die Textagentur oder den Texter also in das Projekt einweist, geht einfach zusammen dieses Konzept durch. Und auch Themen wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) würde ich an dieser Stelle ansprechen.
Gibt es keine Ausnahmen?
Jeder Designer weiß, dass Projekte auch mal einen straffen Zeitplan haben können. Natürlich kannst du dein Layout dann auch mal vortesten, parallel zum Texter arbeiten und mit dem Design starten. Du musst für dich aber selbst erkennen, bis zu welchem Grad es dir wirklich etwas bringt und auch Zeit spart.
Aber zur Abstimmung mit dem Kunden müssen die richtigen Texte integriert sein.
Von welchen Texten und Inhalten reden wir hier?
Wenn der Texter dir die richtigen Inhalte schickt, der Kunde sie abgesegnet hat und du sie schon im Layout einarbeitest, kann es natürlich vorkommen, dass du merkst, dass an einer bestimmten Stelle doch noch was fehlt.
Damit meine ich aber nicht die Beschreibung eines Buttons oder eine Bildunterschrift. Der Texter formuliert wirklich die wichtigen Kernaussagen und wenn ich beim Design merke, hier fehlt ein Button, dann formuliere ich den Text eben kurz selbst.
Aber wenn dir auffällt, dass größere Bereiche doch noch fehlen, dann würde ich diese Infos einfach sammeln, noch mal mit dem Kunden kommunizieren und wenn möglichst zügig erneut vom Texter bearbeiten lassen.
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Ich hoffe Fabian, ich konnte dir ein bisschen einen Einblick geben, wie das bei mir so abläuft.
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