Wie verändert sich die Rolle des Web Designers in Zukunft? Welche Projekte sind für uns überhaupt noch relevant?
Gerade in der digitalen Branche gibt es immer mehr fertige Lösungen, die einigen Design Freelancern Konkurrenz machen. Egal ob Themes oder Baukasten Systeme, mit denen der Kunde sich selbst eine Website zusammenstellen kann. Gerade junge Designer und auch Agenturen mit Kleinkunden müssen sich umorientieren.
Ob sich das Ganze bei mir bemerkbar gemacht hat und was für eine Rolle künstliche Intelligenz vielleicht in naher Zukunft spielen wird, erzähle ich dir heute in diesem Beitrag.
Wie verändert sich die Rolle des Web Designers in Zukunft? Welche Projekte sind für uns überhaupt noch relevant?
Gerade in der digitalen Branche gibt es immer mehr fertige Lösungen, die einigen Design Freelancern Konkurrenz machen. Egal ob Themes oder Baukasten Systeme, mit denen der Kunde sich selbst eine Website zusammenstellen kann. Gerade junge Designer und auch Agenturen mit Kleinkunden müssen sich umorientieren.
Ob sich das Ganze bei mir bemerkbar gemacht hat und was für eine Rolle künstliche Intelligenz vielleicht in naher Zukunft spielen wird, erzähle ich dir heute in diesem Beitrag.
Etwas zu diesem Themenbereich hat mich auch Martin schon mal gefragt:
Zwei Themen, die in letzter Zeit immer wieder diskutiert werden: Einsatz von Themes und damit einhergehend die "Gleichartigkeit" der Webseiten und andererseits die Digitalisierung (klingt blöd bei einem sowieso schon sehr digitalen Job) und die Frage, wie lange es "den Webdesigner" da überhaupt noch braucht…
Eine Frage von Martin
Braucht es den Designer bald nicht mehr? Welche Rolle übernehmen wir in Zukunft?
Gerade in der digitalen Branche merke ich immer mehr ein Umdenken. Nicht nur was man auf dem Markt beobachtet, sondern auch wie ich selbst als Designer agiere.
Wenn mich heute ein Kleinkunde nach einer Website fragt, da er zum Beispiel gerade ein neues Café um die Ecke eröffnen will, empfehle ich die Personen immer häufiger weiter zu einer schon fertigen Lösung wie Squarespace. Squarespace ist ein all-in-one System, wenn du eine schicke Website brauchst. Du musst eben nur noch deine Inhalte einpflegen und kannst sogar jede Seite selbstständig umgestalten. Wenn du die Zeit und Lust dazu hast. Alternativen dazu sind beispielsweise Wix, Jimdo, Weebly oder auch Shopify. Ich empfehle immer Squarespace, weil ich finde, dass es dort auch wirklich schöne Vorlagen gibt, die durchdacht und von guten Designern gestaltet wurden.
Auch wenn ich keinen Service im Printbereich anbiete, fällt mir auch dort eine Veränderung auf: Wenn du zum Beispiel auf Flyeralarm Printprodukte drucken lassen willst, so kannst du zwischen hunderten an Vorlagen wählen, in die du online direkt auf der Plattform deinen gewünschten Text einfügen kannst und fertig ist das Ganze. Ohne Kontakt zu einem Designer, der dir das Ganze anlegen muss.
Das sind alles Services, über die ich eigentlich frustriert sein sollte, da sie am Markt immer beliebter werden. Aber das ist bei mir nicht der Fall. Im Gegenteil. Ich habe sogar erst vor kurzem Shopify beim Aufbau meines eigenen Modelabels Cylvan eingesetzt und dabei sogar eine Theme-Vorlage verwendet. Und da habe ich zum ersten Mal die Stärken, aber auch die Nachteile von so einem System mitbekommen.
Bisher habe ich nie mit Themes (Website Templates) gearbeitet, sondern für jeden Kunden immer wieder eine maßgeschneiderte Lösung gebaut. Und die hat bei einer weißen Seite angefangen.
Bei dem Shopify Template habe ich schnell gemerkt, wo die Grenzen von so einem Baukasten-System liegen und wie viel „unnützes Zeug” doch eigentlich auch integriert ist, welches man eigentlich erstmal gar nicht braucht aber die Seite trotzdem verlangsamt.
Diese fertigen Systeme sind für kleine, unkomplizierte Projekte oder einfache Online-Präsenzen super. Diese Art von Kunden haben in der Regel aber auch wenig Budget und sind eben genau an so einer Lösung interessiert. Sie wollen sich online auf eine einfache Weise präsentieren.
Baukasten-System als Konkurrenz für Freelancer und Selbstständige mit Kleinkunden
Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke, habe ich auch Kleinkunden betreut, die weniger bezahlen konnten aber eine gute Website gebraucht haben. Ich rede hier von Jobs, die mir zwischen 1500 und 3000 Euro gebracht haben. Mir ging es auch nicht so sehr um Geld. Ich wollte neue Beziehungen knüpfen und vor allem eins: trainieren. Mehr Projekte bringen dir auch immer mehr Erfahrung, aber irgendwann hast du gefühlt die zwanzigste ähnliche Website erstellt und willst dann einfach einen Schritt weiter gehen.
Heute erstelle ich Marketingkonzepte und digitale Anwendungen, die zum Teil so umfangreich sind, dass dafür gar keine fertige Lösung eingesetzt werden könnte. Es muss sich erstmal ein Konzept ausgedacht werden, das genau auf die Anforderung des Kunden zutrifft und diese Lösung ist meistens so eigen, dass man es sowieso von Grund auf neu gestalten muss.
Die Zielgruppe von so einem fertigen Theme Markt oder Baukasten-System ist also überhaupt nicht meine Konkurrenz.
Mein Wechsel zu einer anderen und auch größeren Zielgruppe von kleinen bis mittelständischen Unternehmen kam bei mir persönlich automatisch mit der Zeit, aber in den letzten zwei Jahren auch bewusst. Irgendwann merkst du einfach, dass du nicht weiter wachsen kannst, wenn deine Dienstleistungen weiterhin 2000 Euro kosten. Und es ist automatisch so, dass die Kunden, die auch mehr zahlen können, komplexere Probleme haben, für die man sich wirklich etwas ausdenken muss.
Deshalb glaube ich, dass gerade die jüngeren Design Freelancer und auch Agenturen mit Kleinkunden Zielgruppe sich umorientieren müssen. Die Sparte wird definitiv längerfristig von den fertigen Baukasten-Lösungen übernommen.
Welche Rolle spielt die künstliche Intelligenz für Designer?
Um kurz abzuschweifen, möchte ich gerne das Thema AI (artificial intelligence) mit einbringen.
Viele von den hier gesprochenen fertigen Lösungen werden als schlau und intelligent vermarktet. Sie reagieren auf Parameter, die vorher vom User eingegeben wurden und bauen darauf basierend ein Layout auf. So sollen eigene Designs entstehen können, die nicht wie alle anderen aussehen. Die Idee ist gut, aber trotzdem braucht es jemanden, der diese Parameter vergibt, damit das Programm überhaupt ausgeführt werden kann. Das heisst, dass ein „Designer” oder einfach nur ein Mensch immer noch den Rahmen festlegen muss, in dem das Projekt Spielraum hat. Und demzufolge muss er auch entscheiden, ob im Nachhinein das Ergebnis in das Konzept passt oder nicht.
Künstliche Intelligenz liefert bisher gute eigenständige Lösungen, die aber eine bestimmte Frage oder Aufgabe voraussetzen. Was wir Menschen können, geht weit darüber hinaus. Wir analysieren ein Problem des Kunden und sind in der Lage eine Fragestellung zu formulieren.
Wir haben zudem die Fähigkeit auf das Branding und die Identität eines Kunden zu achten oder die wirtschaftlichen Ziele, die ein Unternehmen auf dem Markt erreichen möchte, zu integrieren. Und das zeigt dir auch, wie extrem wichtig solche Beratungsleistungen bei unserer Arbeit und auch in Zukunft sein werden.
Du weißt, was das Beste für den Kunden ist. Wie und mit welchen Systemen du danach die Lösung baust, ist erstmal nebensächlich. Allem geht voraus, dass du das Problem verstehst und auch eine Frage und Antwort formulieren kannst.
Damit die künstliche Intelligenz der menschlichen Kreativität überhaupt Konkurrenz machen kann, braucht sie ein eigenes Bewusstsein. Und das ist bisher nicht vorhanden und wird auch erstmal in absehbarer Zukunft nicht passieren.
Wir nutzen AI also vorerst als Werkzeug. Aber Projekte, bei denen man sich wirklich eigene kreative Lösungen ausdenken muss, bleiben uns noch lange erhalten. Und genau das ist der Grund, warum auch ich mich persönlich in den letzten zwei Jahren mehr auf solche Kunden fokussiert habe.
Muss sich der Front-End Entwickler Sorgen machen?
Ich arbeite nicht mehr als Programmierer (habe ich aber mal), habe aber viel mit Entwicklern zu tun.
Und eins habe ich in den letzten Jahren gemerkt. So einfach die Aufgabe „ein normales Front-End einer Website programmieren” vielleicht klingt. Es ist nicht einfach, gute Front-End Entwickler zu finden. Aber vielleicht wird ja auch dieser Bereich in Zukunft immer mehr aufgefressen.
Ich bin mir fast sicher, dass Sketch und auch Invision schon an möglichen Lösungen arbeiten, um dein Layout direkt aus dem Design Programm ganz einfach zu exportieren. Das ist meines Erachtens der nächste logische Schritt, der das Arbeiten von Designern und auch Entwicklern grundlegend verändern würde. Der erste Step, nämlich dein Design Responsive anzulegen und damit für verschiedene Geräte und Größen zu gestalten, ist schon gemacht. Du kannst in Sketch Artboards anlegen, die responsive sein können. Wie weit ist also dann noch der Schritt zum fertigen Export? Einen ersten Versuch in diese Richtung hat schon das Auto Layout Plugin von Anima gemacht. Und für einfache Website-Strukturen funktioniert der Export zu einer fertigen HTML-Struktur schon erstaunlich gut.
Muss sich der einfache Web-Entwickler also Sorgen machen? Genauso wie vorhin beschrieben, ist auch hier die Sparte der kleineren und einfachen Projekte betroffen. Entwickler werden also vermutlich mehr bei komplexeren Projekten gefragt sein, die eine CMS Anbindung brauchen und bei denen wirklich besondere und eigene Kern-Funktionen programmiert werden müssen. Genauso sind Anbindungen und Verknüpfungen zu anderen Systemen gefragt.
Deshalb denke ich, dass sich vor allem in den nächsten Jahren Designer und auch Entwickler mehr und mehr darauf spezialisieren müssen, keine nullachtfünfzehn Lösungen mehr anzubieten, sondern spezielle Maßanfertigungen für den Kunden.
Musst du dich als Designer vielleicht umorientieren?
Ich habe mal verschiedene digitale Berufsgruppen analysiert und für dich zusammengefasst. Das hat mir persönlich einen guten Überblick gegeben, welche Jobs in Zukunft vielleicht relevanter sein könnten.
Zudem habe ich noch ein Beitrag verfasst, warum ich denke, dass der Webdesigner nicht mehr die passende Berufsbeschreibung für mich ist.
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Etwas zu diesem Themenbereich hat mich auch Martin schon mal gefragt:
Zwei Themen, die in letzter Zeit immer wieder diskutiert werden: Einsatz von Themes und damit einhergehend die "Gleichartigkeit" der Webseiten und andererseits die Digitalisierung (klingt blöd bei einem sowieso schon sehr digitalen Job) und die Frage, wie lange es "den Webdesigner" da überhaupt noch braucht…
Eine Frage von Martin
Braucht es den Designer bald nicht mehr? Welche Rolle übernehmen wir in Zukunft?
Gerade in der digitalen Branche merke ich immer mehr ein Umdenken. Nicht nur was man auf dem Markt beobachtet, sondern auch wie ich selbst als Designer agiere.
Wenn mich heute ein Kleinkunde nach einer Website fragt, da er zum Beispiel gerade ein neues Café um die Ecke eröffnen will, empfehle ich die Personen immer häufiger weiter zu einer schon fertigen Lösung wie Squarespace. Squarespace ist ein all-in-one System, wenn du eine schicke Website brauchst. Du musst eben nur noch deine Inhalte einpflegen und kannst sogar jede Seite selbstständig umgestalten. Wenn du die Zeit und Lust dazu hast. Alternativen dazu sind beispielsweise Wix, Jimdo, Weebly oder auch Shopify. Ich empfehle immer Squarespace, weil ich finde, dass es dort auch wirklich schöne Vorlagen gibt, die durchdacht und von guten Designern gestaltet wurden.
Auch wenn ich keinen Service im Printbereich anbiete, fällt mir auch dort eine Veränderung auf: Wenn du zum Beispiel auf Flyeralarm Printprodukte drucken lassen willst, so kannst du zwischen hunderten an Vorlagen wählen, in die du online direkt auf der Plattform deinen gewünschten Text einfügen kannst und fertig ist das Ganze. Ohne Kontakt zu einem Designer, der dir das Ganze anlegen muss.
Das sind alles Services, über die ich eigentlich frustriert sein sollte, da sie am Markt immer beliebter werden. Aber das ist bei mir nicht der Fall. Im Gegenteil. Ich habe sogar erst vor kurzem Shopify beim Aufbau meines eigenen Modelabels Cylvan eingesetzt und dabei sogar eine Theme-Vorlage verwendet. Und da habe ich zum ersten Mal die Stärken, aber auch die Nachteile von so einem System mitbekommen.
Bisher habe ich nie mit Themes (Website Templates) gearbeitet, sondern für jeden Kunden immer wieder eine maßgeschneiderte Lösung gebaut. Und die hat bei einer weißen Seite angefangen.
Bei dem Shopify Template habe ich schnell gemerkt, wo die Grenzen von so einem Baukasten-System liegen und wie viel „unnützes Zeug” doch eigentlich auch integriert ist, welches man eigentlich erstmal gar nicht braucht aber die Seite trotzdem verlangsamt.
Diese fertigen Systeme sind für kleine, unkomplizierte Projekte oder einfache Online-Präsenzen super. Diese Art von Kunden haben in der Regel aber auch wenig Budget und sind eben genau an so einer Lösung interessiert. Sie wollen sich online auf eine einfache Weise präsentieren.
Baukasten-System als Konkurrenz für Freelancer und Selbstständige mit Kleinkunden
Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke, habe ich auch Kleinkunden betreut, die weniger bezahlen konnten aber eine gute Website gebraucht haben. Ich rede hier von Jobs, die mir zwischen 1500 und 3000 Euro gebracht haben. Mir ging es auch nicht so sehr um Geld. Ich wollte neue Beziehungen knüpfen und vor allem eins: trainieren. Mehr Projekte bringen dir auch immer mehr Erfahrung, aber irgendwann hast du gefühlt die zwanzigste ähnliche Website erstellt und willst dann einfach einen Schritt weiter gehen.
Heute erstelle ich Marketingkonzepte und digitale Anwendungen, die zum Teil so umfangreich sind, dass dafür gar keine fertige Lösung eingesetzt werden könnte. Es muss sich erstmal ein Konzept ausgedacht werden, das genau auf die Anforderung des Kunden zutrifft und diese Lösung ist meistens so eigen, dass man es sowieso von Grund auf neu gestalten muss.
Die Zielgruppe von so einem fertigen Theme Markt oder Baukasten-System ist also überhaupt nicht meine Konkurrenz.
Mein Wechsel zu einer anderen und auch größeren Zielgruppe von kleinen bis mittelständischen Unternehmen kam bei mir persönlich automatisch mit der Zeit, aber in den letzten zwei Jahren auch bewusst. Irgendwann merkst du einfach, dass du nicht weiter wachsen kannst, wenn deine Dienstleistungen weiterhin 2000 Euro kosten. Und es ist automatisch so, dass die Kunden, die auch mehr zahlen können, komplexere Probleme haben, für die man sich wirklich etwas ausdenken muss.
Deshalb glaube ich, dass gerade die jüngeren Design Freelancer und auch Agenturen mit Kleinkunden Zielgruppe sich umorientieren müssen. Die Sparte wird definitiv längerfristig von den fertigen Baukasten-Lösungen übernommen.
Welche Rolle spielt die künstliche Intelligenz für Designer?
Um kurz abzuschweifen, möchte ich gerne das Thema AI (artificial intelligence) mit einbringen.
Viele von den hier gesprochenen fertigen Lösungen werden als schlau und intelligent vermarktet. Sie reagieren auf Parameter, die vorher vom User eingegeben wurden und bauen darauf basierend ein Layout auf. So sollen eigene Designs entstehen können, die nicht wie alle anderen aussehen. Die Idee ist gut, aber trotzdem braucht es jemanden, der diese Parameter vergibt, damit das Programm überhaupt ausgeführt werden kann. Das heisst, dass ein „Designer” oder einfach nur ein Mensch immer noch den Rahmen festlegen muss, in dem das Projekt Spielraum hat. Und demzufolge muss er auch entscheiden, ob im Nachhinein das Ergebnis in das Konzept passt oder nicht.
Künstliche Intelligenz liefert bisher gute eigenständige Lösungen, die aber eine bestimmte Frage oder Aufgabe voraussetzen. Was wir Menschen können, geht weit darüber hinaus. Wir analysieren ein Problem des Kunden und sind in der Lage eine Fragestellung zu formulieren.
Wir haben zudem die Fähigkeit auf das Branding und die Identität eines Kunden zu achten oder die wirtschaftlichen Ziele, die ein Unternehmen auf dem Markt erreichen möchte, zu integrieren. Und das zeigt dir auch, wie extrem wichtig solche Beratungsleistungen bei unserer Arbeit und auch in Zukunft sein werden.
Du weißt, was das Beste für den Kunden ist. Wie und mit welchen Systemen du danach die Lösung baust, ist erstmal nebensächlich. Allem geht voraus, dass du das Problem verstehst und auch eine Frage und Antwort formulieren kannst.
Damit die künstliche Intelligenz der menschlichen Kreativität überhaupt Konkurrenz machen kann, braucht sie ein eigenes Bewusstsein. Und das ist bisher nicht vorhanden und wird auch erstmal in absehbarer Zukunft nicht passieren.
Wir nutzen AI also vorerst als Werkzeug. Aber Projekte, bei denen man sich wirklich eigene kreative Lösungen ausdenken muss, bleiben uns noch lange erhalten. Und genau das ist der Grund, warum auch ich mich persönlich in den letzten zwei Jahren mehr auf solche Kunden fokussiert habe.
Muss sich der Front-End Entwickler Sorgen machen?
Ich arbeite nicht mehr als Programmierer (habe ich aber mal), habe aber viel mit Entwicklern zu tun.
Und eins habe ich in den letzten Jahren gemerkt. So einfach die Aufgabe „ein normales Front-End einer Website programmieren” vielleicht klingt. Es ist nicht einfach, gute Front-End Entwickler zu finden. Aber vielleicht wird ja auch dieser Bereich in Zukunft immer mehr aufgefressen.
Ich bin mir fast sicher, dass Sketch und auch Invision schon an möglichen Lösungen arbeiten, um dein Layout direkt aus dem Design Programm ganz einfach zu exportieren. Das ist meines Erachtens der nächste logische Schritt, der das Arbeiten von Designern und auch Entwicklern grundlegend verändern würde. Der erste Step, nämlich dein Design Responsive anzulegen und damit für verschiedene Geräte und Größen zu gestalten, ist schon gemacht. Du kannst in Sketch Artboards anlegen, die responsive sein können. Wie weit ist also dann noch der Schritt zum fertigen Export? Einen ersten Versuch in diese Richtung hat schon das Auto Layout Plugin von Anima gemacht. Und für einfache Website-Strukturen funktioniert der Export zu einer fertigen HTML-Struktur schon erstaunlich gut.
Muss sich der einfache Web-Entwickler also Sorgen machen? Genauso wie vorhin beschrieben, ist auch hier die Sparte der kleineren und einfachen Projekte betroffen. Entwickler werden also vermutlich mehr bei komplexeren Projekten gefragt sein, die eine CMS Anbindung brauchen und bei denen wirklich besondere und eigene Kern-Funktionen programmiert werden müssen. Genauso sind Anbindungen und Verknüpfungen zu anderen Systemen gefragt.
Deshalb denke ich, dass sich vor allem in den nächsten Jahren Designer und auch Entwickler mehr und mehr darauf spezialisieren müssen, keine nullachtfünfzehn Lösungen mehr anzubieten, sondern spezielle Maßanfertigungen für den Kunden.
Musst du dich als Designer vielleicht umorientieren?
Ich habe mal verschiedene digitale Berufsgruppen analysiert und für dich zusammengefasst. Das hat mir persönlich einen guten Überblick gegeben, welche Jobs in Zukunft vielleicht relevanter sein könnten.
Zudem habe ich noch ein Beitrag verfasst, warum ich denke, dass der Webdesigner nicht mehr die passende Berufsbeschreibung für mich ist.